⛵ Cuxhaven nach Kiel 🇩🇪
Veröffentlicht am 30. August 2025Track-Daten für diesen Törn sind verfügbar.
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Nach sechs Monaten allein durch Europa waren Barbara und Emma für die NOK-Durchfahrt dabei. Hatte sie vermisst und war froh, sie Freitagabend in Cuxhaven vom Bahnhof abzuholen.
Die Elbe lief flott mit dem Mittags-Tidenstrom am Samstag. Böiger Wind und auflandiger Strom schoben uns voran, während Pötte in regelmäßigen Abständen überholten. In Brunsbüttel meldeten wir uns bei der Schleuse über Funk und bekamen nach wenigen Minuten Einfahrt. Barbaras erstes Mal mit Festmachern—sie klemmte unsere kleine Metallleiter an die Wanten und stieg auf den Schwimmponton. Die Leinen gingen glatt, kein Strom und kein Wind. Nach der Ausschleusung setzten wir Segel, aber die hohe Böschung an beiden Seiten ließ keinen Wind durch. Motor an nach zehn Minuten.
Der Kanal hat feste Räumzeiten je nach Jahreszeit. Wir ankerten bei Dückerswisch Weiche kurz vor Schluss. Emma brauchte dringend an Land, also machten wir mit dem Dinghi einen Landgang für die Abendrunde. Der Schiffsverkehr nachts erzeugte merkwürdige Geräusche durch den Rumpf.
Nächsten Morgen tuckerten wir zur Schleuse Gieselau, einem ruhigen Seitenarm mit nur Radfahrern und Kühen. Der Platz war zu schön für nur eine Mittagspause. Wir blieben bis zum nächsten Tag.
Dritte Nacht im Yachtclub Büddelsdorf brachte Landstrom und sofortigen Regen. Wir warteten den Schauer ab, dann erkundeten wir das Städtchen. Emma erweiterte ihre Leckerli-Sammlung in einem Laden.
Am vierten Tag erreichten wir die Kieler Schleuse und meldeten uns vorab über Funk—zwanzig Minuten Wartezeit mit einem kleinen Frachter. Zwei andere Segler kamen während der Wartezeit dazu. In der Schleuse kündigte ein Lautsprecher an der Kaje an, dass alle Segler ausfahren sollten. Barbara und ich machten sofort die Leinen los und steuerten auf das sich öffnende Tor zu, vorbei an den anderen Booten, die verwirrt guckten und uns sagten, wir sollten auf die Ansage warten. War mir nicht mehr sicher, fuhr aber weiter. Als die Schleuse im selben Moment “Sportboot” über Funk rief, dachte ich, sie wollten mich rügen und antwortete sofort. Keine Antwort. Barbara lacht Wochen später noch über meine panische Funkmeldung.
Wir tuckerten zu einer nahen Marina mit Dalben—in der Ostsee Standard, für uns Premiere. Die Annäherung lief langsam bei Flaute, während wir die Leinen über die äußeren Dalben legten. Emma jaulte die ganze Zeit unter Deck, sichtlich genervt vom Ausschluss. Lief glatt trotz unserer Nervosität.
Wetter
- Wind: Böig auf der Elbe, Flaute im Kanal
- See: Flaches Kanalwasser
- Wetter: Klar und sonnig, einmal Schauer
Navigation
- Abfahrt: Cuxhaven
- Ankunft: Kiel, Stickenhörn
- Distanz: 74 Seemeilen (rund 137 Kilometer)
- Dauer: 4 Tage (16 Stunden Maschine)
Anmerkungen
- Saildrive-Öl vor Abfahrt gewechselt wegen anhaltendem Wassereinbruch
- Ölstand blieb stabil während der Durchfahrt
Highlights
- Wiedersehen nach sechs Monaten
- Erste Schleusungen—danach zufrieden mit uns
Fotos
Größenverhältnisse—Pott überholt unter der Hochbrücke
Entspanntes Tuckern durch den Kanal—Emmas Version
Volle Crew an der Schleuse Gieselau
Emma auf Vordeck-Wache im Kanal
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